EdTech für alle, alle für EdTech – gemeinsam die Bildungswelt gestalten
Drei Monate, vier Workshops, zwei Peer-Learning-Sessions und über zwanzig Expert:innen, Mentor:innen und Coaches, die unsere sechs Fellows unterstützt haben – so sieht die beeindruckende Bilanz der ersten Runde des EdTech Austria Fellowship-Programms aus.

Von März bis Juni 2025 wurden sechs (angehende) EdTech-Startups intensiv begleitet. Ziel war es, ihre Ideen zu schärfen, weiterzuentwickeln und sie fit für den Bildungsmarkt zu machen. Das Fellowship-Programm ist eine gemeinsame Initiative von EdTech Austria und dem Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET). Mehr Infos zum Programm: EdTech Austria Fellowship
„Was das Fellowship besonders macht, ist die individuelle und bedarfsorientierte Betreuung: Mentor:innen, Coaches und Workshop-Leiter:innen gehen gezielt auf die spezifischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen jedes einzelnen Startups ein. Diese persönliche Begleitung wird ergänzt durch einen starken Teamspirit und den intensiven Austausch unter den Fellows – ein Umfeld, das Peer Learning fördert und gegenseitige Unterstützung ermöglicht“, sagt Eva Nittmann, Programmleiterin bei EdTech Austria.
Das Fellowship ist das erste Programm dieser Art in Österreich, das gezielt auf die Bedürfnisse von EdTech-Startups ausgerichtet ist. Aber warum braucht es überhaupt ein spezielles Förderprogramm für diesen Bereich?
EdTech ist nicht nur ein dynamisch wachsender Markt – er hat auch eine enorme gesellschaftliche Bedeutung. „EdTech macht Lernen effizienter, flexibler und individueller – und ist ein Schlüssel für mehr Innovationskraft in Österreich. Besonders für KMU eröffnet digitale Bildung neue Chancen zur Qualifizierung ihrer Mitarbeiter:innen und zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Deswegen unterstützen wir gemeinsam mit EdTech Austria innovative Lösungen dabei, sich im Bildungsmarkt zu etablieren, schneller zu skalieren und digitale Bildung voranzubringen“, so Birgit Schwabl-Drobir, Leiterin der Abteilung KMU im BMWET.
Das Fellowship-Programm will genau das fördern: die Entwicklung und Verbreitung innovativer Bildungstechnologien. Die Teilnehmenden erhalten nicht nur wertvolles Wissen und praxisnahes Know-how für den EdTech-Sektor, sondern auch die Chance, ihre Ideen zu testen und in einem starken Netzwerk weiterzuentwickeln. Durch die Kombination aus Workshops, Peer-Learning und individuellem Coaching entsteht ein inspirierendes Umfeld, in dem Innovation nicht nur möglich, sondern greifbar wird.
Und jetzt wird’s spannend: Hier kommen unsere sechs großartigen Fellows, auf die wir mächtig stolz sind!
Kurz vorgestellt: Die Fellows
EduQuest – Lern-App für die Generation Alpha
Idee: Das Konzept vereint Lernen und Spielen auf kreative Weise: In Mini-Games, die sowohl allein als auch in der Gruppe gespielt werden können, erlernen Nutzer:innen spielerisch neue Sprachen in einer vertrauten Umfeld
Team: Wenxi Yang (CEO), David Trapp (CTO)
Bundesland: Oberösterreich
Mentor: Martin Filipp, Mi’pu’mi Games

„Das Fellowship war eine großartige Gelegenheit, neue Perspektiven und fachlich relevanten Input von Expert:innen, Mentor:innen und Coaches zu erhalten. Der Austausch, die Module und die persönliche Begleitung haben enorm geholfen – sei es bei Themen wie UX-Design, pädagogischen Modellen oder Markteinführung. Die wöchentliche Unterstützung war intensiv, aber unglaublich motivierend und hilfreich. Ich würde es jederzeit wieder machen.“ – Wenxi Yang, EduQuest
enablr – Die Plattform für KI-Einsatz im Mittelstand
Idee: enablr hilft KMU, KI durch personalisierte Lernpfade einfach und sicher in ihre Prozesse zu integrieren.
Team: Sofia Santamaria (Co-Gründerin, Data Science), Finn Gasch (Co-Gründer, Marketing, Sales)
Bundesland: Wien
Mentorin: Anna Iarotska, Robo Wunderkind

„Unsere Gründerin stammt aus Kolumbien, ich aus Deutschland. Da wir beide nicht aus Österreich kommen, war es für uns entscheidend, Unterstützung zu erhalten, um die österreichische Wirtschaft und ihre Strukturen besser zu verstehen. Die verlässliche Begleitung durch das Fellowship-Programm war für uns von unschätzbarem Wert und genau das, was wir uns erhofft hatten.“ – Finn Gasch, enablr
Dualify – die App für die Lehre
Idee: Dualify möchte die Lehrlingsausbildung moderner und zukunftsorientierter gestalten. Die App hilft Lehrlingen, den Alltag zwischen der Arbeit im Betrieb und dem Lernen in der Schule zu meistern.
Team: Maximilian Kottnig (CEO), Kenan Moric (CFO), Rahul Sharaf (CTO)
Bundesland: Steiermark
Mentor: Manfred Schweiger, BUZ – Burgenländisches Schulungszentrum

„Wir haben am Fellowship-Programm teilgenommen, weil es uns eine völlig neue Perspektive eröffnet hat. Dabei konnten wir wertvolle Einblicke in den Bereich der Bildungsinnovationen in Österreich gewinnen. Besonders hilfreich waren für uns die Mentoring- und Coaching-Sessions, in denen wir wöchentlich begleitet wurden und unsere App gezielt weiterentwickeln konnten.“ – Maximilian Kottnig, CEO von Dualify
Lewin – KI-Coach für Führung und Beratung
Idee: Lewin ist ein KI-gestützter Coach für Organisationsentwicklung, der Fach- und Führungskräfte bei Reflexion, Entscheidungsfindung und Veränderungsprozessen unterstützt.
Team: Roland Wolfig (Managing Director, Vision, technische Umsetzung), Sebastian Berger (Marketing, Projektmanagement), Nadja Walser (Prompt Engineering, Content), Aaron Scheer (Sales, Content), Alexander Meixner (technische Umsetzung)
Bundesland: Wien
Mentor: Harald Stadlbauer, NINEFEB

„Das Fellowship-Programm war für uns eine ganz besondere Erfahrung, denn es ist nicht einfach, ein Startup im EdTech-Bereich aufzubauen. Wir haben wertvolle Unterstützung durch Coaches und Mentor:innen erhalten und profitierten vom intensiven Austausch mit anderen Startups. Das hat uns ermöglicht, uns weiterzuentwickeln und den nächsten Schritt zu machen. Alles in allem war es eine großartige Erfahrung – ich würde jederzeit wieder mitmachen.“ – Roland Wolfig, Managing Director
MagicARpet – interaktiver Lernteppich mit Augmented Reality
Idee: Der MagicARpet verbindet Augmented Reality (AR) mit traditionellen Lernmethoden und fördert spielerisches, multisensorisches Lernen für Kinder im Alter von fünf bis acht Jahren. AR-Inhalte sind animierte Geschichten, Quizze und Lernaufgaben, die mit Smartphone oder Tablet angesehen bzw. gemacht werden können.
Team: Hanna Gegenhuber (Co-Gründerin, Projekt Lead & Vision Alignment), Sonja Macher (Co-Gründerin, Operational Lead & Business Development), Anniina Rytkönen (Art Director)
Bundesland: Wien
Mentor: Markus Tatzgern, Head of Research im Department of Creative Technologies, FH Salzburg

„Wir haben uns für das EdTech Austria Fellowship beworben, weil wir seit zwei Jahren an unserem EdTech-Projekt arbeiten und uns gezielt mehr Entwicklungsmöglichkeiten, Lernchancen und Vernetzung gewünscht haben. Im Programm haben wir genau das gefunden, was unser Projekt weiterbringt.“ – Hannah Gegenhuber, Co-Gründerin MagicARpet
SURFjobs – Berufsorientierung für die Gen Z
Idee: SURFjobs ist eine App zur Berufsorientierung, die im Stil von TikTok gestaltet ist. In kurzen Videos erhalten Nutzer:innen authentische Einblicke in verschiedene Berufe, Unternehmen und weiterführende Schulen. Über die App können sie sich direkt bewerben oder Schnuppertage vereinbaren. Zusätzlich bietet SURFjobs eine Web-Oberfläche für Lehrkräfte, die sie im Berufsorientierungsunterricht unterstützt.
Team: Robert Hart (Geschäftsführung & Sales), Florian Girlinger (Schulen Partnerschaften), Elias Ramoser (Backend Entwickler), Emin Vojnikovic (Frontend Entwicklung & Operations)
Bundesland: Oberösterreich
Mentor: Bernd Simon, Knowledge Markets

„In der kurzen Zeit konnten wir unglaublich viel für unser Geschäftsmodell und die App lernen – und gleichzeitig ein starkes Netzwerk aufbauen. Die Energie und Dynamik unter den anderen Startups war deutlich spürbar. Besonders der Austausch miteinander hat uns dabei geholfen, unsere Idee wirklich marktreif zu machen. Das Netzwerk, das dabei entstanden ist, wird uns definitiv in den kommenden Jahren begleiten.“ – Florian Girlinger, SURFjobs
Für den österreichischen Bildungsmarkt: Ein Netzwerk für die Zukunft
Das EdTech Austria Fellowship-Programm hat nicht nur frische Ideen gefördert, sondern auch ein starkes Netzwerk aufgebaut – eine Community, die über das Programm hinaus Bestand hat. Eva Nittmann bringt es auf den Punkt: „Die Fellows wurden Teil der lebendigen EdTech-Community, die weit über das Fellowship-Programm hinaus Vernetzung, Austausch und gemeinsame Weiterentwicklung bietet. Die Kombination aus maßgeschneiderter Unterstützung, starkem Gemeinschaftsgefühl und langfristiger Einbindung in das EdTech-Ökosystem hat den ersten Durchgang für mich zu einem vollen Erfolg gemacht!“
Ein solches Programm lebt von Menschen, die ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Netzwerk mit Begeisterung weitergeben. Die Workshop-Leiter:innen, Coaches und Mentor:innen – allesamt Expert:innen in ihrem Bereich – haben mit großem Engagement dazu beigetragen, die Fellows voranzubringen. Doch was motiviert diese Expert:innen dazu, sich so intensiv einzubringen?
Für Sandra Schön von der TU Graz ist es ein echtes Anliegen, junge Unternehmer:innen zu fördern: „Ich engagiere mich gerne, weil ich überzeugt bin, dass wir diese innovativen Entwicklungen dringend brauchen. Besonders in der Forschung sehe ich den Bedarf, engagierte Menschen auch wissenschaftlich zu unterstützen. Generell liegt es mir am Herzen, den unternehmerischen Nachwuchs im Bildungsbereich zu fördern und zu begleiten.“
Auch Joerg Hofstaetter, Gründer des EdTech-Unternehmens ovos, sieht seine Rolle mit viel persönlichem Einsatz:
„In unseren 20 Jahren als EdTech-Unternehmen haben wir viele Fehler gemacht. Genau das motiviert mich, mein Wissen weiterzugeben und engagierte Menschen mit Leidenschaft zu unterstützen, damit sie ihre Ideen in diesem Bereich erfolgreich umsetzen können. Besonders wichtig ist es mir, mein Know-how in den Bereichen Business und Markteintritt zu teilen, da hier die häufigsten Stolpersteine liegen. Die entscheidenden Fragen zu diesen Themen muss man sich nämlich schon sehr früh stellen.“
Impulse, die weitertragen: Tipps aus der Praxis
Neben ihrer Motivation haben die Expert:innen auch praktische Tipps für den weiteren Weg mitgegeben.
Manfred Schweiger, Mentor des Startups Dualify, unterstreicht, wie wertvoll Offenheit und Lernbereitschaft in der frühen Gründungsphase sind: „Wenn man eine Idee hat, dann ist es unheimlich wichtig, dass man in dieser Startphase auch seinen unmittelbaren Wirkungsbereich und seine Ideenwelt verlässt und offen ist für andere. Diese Offenheit bewirkt einen Lernprozess, und der ist unbezahlbar. Man lernt nicht nur persönlich viel dabei, sondern auch wissensmäßig. Man kann dadurch sicher Abkürzungen nehmen und sich lange Wege ersparen.“
Julia Schlögl, Coachin und Trainerin, hebt die individuelle Begleitung im Programm hervor: „Ich finde diese Art von Fellowship-Programm großartig, weil es die Möglichkeit bietet, intensiv zusammenzuarbeiten und gezielt dort anzusetzen, wo das jeweilige Team gerade steht. Besonders in diesem Programm war das von großer Bedeutung, da die Teams auf sehr unterschiedlichen Entwicklungsstufen gestartet sind. Nur weil man mit seiner Idee an einem anderen Punkt steht, bedeutet das ja nicht, dass die Idee kein Potenzial hat. Genau das ist das Schöne an diesem Ansatz: Einerseits wurden in den Workshops wichtige Impulse vermittelt, die für alle relevant waren, und andererseits konnte durch das Coaching individuell auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Teams eingegangen werden.“
Die Expert:innen des Fellowships haben nicht nur ihr Know-how eingebracht, sondern auch dazu beigetragen, die Grundlagen für eine langfristige Entwicklung der teilnehmenden Startups zu legen. Ihr Beitrag zeigt, wie wichtig gezielte Förderung und starke Netzwerke sind, um die nächste Generation von EdTech-Innovationen in Österreich zu stärken.
Ausblick: Wie geht es weiter?
Nach dem erfolgreichen ersten Durchgang geht das EdTech Austria Fellowship-Programm in die nächste Runde! Die Bewerbungsphase für den zweiten Durchgang startet voraussichtlich im Dezember 2025, der Programmstart ist für das erste Quartal 2026 geplant. Ein besonderer Vorteil für alle (angehenden) EdTech-Startups, die sich bewerben: Die Fellows der ersten Runde werden als Alumni in das Peer-Learning eingebunden – so entsteht ein wertvoller Austausch mit Gleichgesinnten, die den Weg bereits gegangen sind.
Wir freuen uns darauf, auch in der nächsten Runde wieder spannende Ideen, engagierte Gründer:innen und innovative Lösungen für den Bildungsmarkt zu begleiten. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft der Bildung!
Danke!
Ein großes Dankeschön an alle, die die Fellows tatkräftig begleitet und beraten haben: den Coaches Constanze Stockhammer (WIRKEN.org) und Julia Schlögl (juliaschloegl.com), den Workshop-Leiter:innen Svenia Busson (European EdTech Alliance), Sandra Schön (TU Graz), Julia Zadoorian-Klammer (George Labs), Joerg Hofstaetter (ovos) und Paul Beyer Klinkosch (SchuBu), sowie Michael Narea und David Fu (Transcend Network), Stefan Hupe (Digital Society Institute), Thomas Layer-Wagner (Polycular), Gabi Wagner (Salzburg Begreifen), Sven Maikranz (Upstrive), Michael Kurz (Startup Salzburg), Georg Hobmeier (Causa Creations), Chris Schernthaner (Pulse Revenue Consulting) und Daniel Lohninger (Epicentre Works).
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