Bei NeuKurs kommt Content aus der eigenen Küche auf den Tisch
NeuKurs steht für Wissen in Häppchen, serviert durch kurze Videos, Podcasts, Infografiken oder Broschüren. Das Team rund um Gründer und CEO Felix Dibelka, das sind begeisterte Content-Designer:innen, die Wirtschafts- oder Unternehmensinformationen zu kurzweiligen Microlearning-Lerneinheiten formen. Soweit der Überblick. Wir geben noch mehr Einblicke in die Welt der Content-Köche.
Bevor wir uns aber den erfolgreichen Angeboten des EdTech-Unternehmens widmen, wollen wir erstmal klären, was Felix überhaupt unter Microlearning versteht: „Der Sinn liegt darin, dass Wissen immer genau dort ist, wo die User:innen sind. Und warum wir auf Microlearning setzen: Unser Gehirn kann Lernstoff am besten in kleinen Päckchen von maximal fünf Minuten verarbeiten. Verankert wird es mit einer Wiederholung nach 30 Sekunden.“
Damit die kurzen Lerneinheiten ihre Wirkung entfalten, sollen sie auch einen didaktischen Mindestanspruch erfüllen. Aufbereitet wird das Lernmaterial nach dem eigens entwickelten „NeuKurs-Digital-Didactics“-Prinzip. Die Details bleiben natürlich streng geheim, nur so viel: es handelt sich dabei um Anleitungen, die dazu dienen, das Wissen methodisch aufzubereiten. Storytelling ist ein weiterer Aspekt, der in den daraus entstehenden Text fließt, der wiederum in verschiedene digitale und analoge Lernformate gegossen wird.
Customized oder von der Stange
Darauf aufbauend brutzeln gleich zwei erfolgreiche Geschäftsbereiche, nämlich für B2C und B2B – also Privat- und Geschäftskunden. Private Lernende werden mit dem „Standard Content“ verköstigt, der aus Kursen zu den Themenfeldern Persönlichkeit, Fachwissen und Führung mit Kategorien wie Wirtschaftsrecht, Marketing oder Personalführung besteht. Allen voran sind die Standard-NeuKurse damit für Führungskräfte und Unternehmer:innen geeignet. Wer sich hier weiterbilden möchte, darf sich auf das volle Microlearning-Buffet mit ansprechenden Videos, Audios und Wissensgrafiken stürzen. So richtig geschlemmt wird allerdings erst im zweiten Feld – bei den individualisierten Projekten für B2B-Kund:innen.
Das 5-Gänge Menü
… lassen sich nämlich am liebsten die Unternehmenskunden auftischen. Sie wenden sich an NeuKurs, um ihr eigenes internes Fachwissen ansehnlich aufbereiten zu lassen. Die massive Aufgabe für die Content-Macher:innen ist es dabei, die vielen Unterlagen, die sie aus den Unternehmen erhalten, auszusortieren, um die wichtigsten Inhalte herauszufiltern und in Microlearnings zu kneten. Die Preise variieren demnach stark, je nach Auftragsvolumen: „Oft bekommen wir eine enorme Menge an PDFs oder ausgedruckten Materialien, die wir alle abarbeiten müssen, bevor es an die Produktion der Lerninhalte geht“, sagt Felix. Außerdem müssen die fertigen Content-Gerichte für die Lernmanagementsysteme der Firmen technisch kompatibel aufbereitet werden. „Dabei geht es vereinfacht gesagt, um die Verpackung des Contents, damit die jeweiligen Software-Programme die Inhalte wiedergeben können.“
Den schönen Content, der daraus entsteht, setzen die Unternehmer:innen meistens für Weiterbildungen, den Vertrieb oder auch Marketingzwecke ein. Es bleibt ihnen jedenfalls selbst überlassen, denn die Nutzungsrechte liegen nach dem Kauf ganz bei ihnen.
Die richtige Würze liegt aber auch darin, Zielgruppen und Firmenvisionen miteinzubeziehen: Für wen und warum werden die Lerneinheiten tatsächlich gemacht? Welches Betriebs-Know-How darf nicht erwähnt werden? Wobei – genau darin liegt ein wertvolles Akquise-Werkzeug, sagt Felix: „Stichwort: Customer Intimacy. Nichts verankert eine Bindung zu einem Kunden mehr, als das eigene Wissen zu teilen“. Gerade im Vertrieb und in der Akquise könnten Unternehmen damit punkten.
NeuKurs hat also alle Zutaten für spannendes Lernen in der Weiterbildung und im Unternehmensalltag – Von der reflektierten Beratung bis zur kompletten Produktion der Microlearning-Lektionen. Die gestaltet das vierköpfige Team übrigens mit externen Mitarbeiter:innen, die als Moderator:innen, Schauspieler:innen und Übersetzer:innen agieren und das in den verschiedensten Sprachen. „Das Studio und den Teleprompter haben wir“, sagt Felix und schmunzelt. Na dann, angerichtet ist’s!
Nachgefragt bei Felix Dibelka:
Wie kann man in Unternehmen effizient weiterbilden?
Da gibt es interessante Entwicklungen. Abteilungen in Unternehmen ändern sich und deren Weiterbildungsbereiche hören langsam damit auf, eigene Inhalte zu produzieren. Es geht in die Richtung, dass der Content hierfür von den Mitarbeiter:innen selbst kommt. Wissen zu teilen, Kooperationen dabei einzugehen. Von den Abteilungen kommt dann nur noch die Infrastruktur. Das kommt sehr stark und dadurch ändert sich auch der Blick auf das Lernen. Das soll von den Mitarbeiter:innen nämlich selbst gefordert werden – was sie wissen müssen und was sie dafür brauchen. Das ist ein interessanter Effekt, damit verschieben sich auch die Machtgefüge in Konzernen. Aber mehr Freiheit bedeutet natürlich auch mehr Verantwortung für seinen Job.
Was wird deiner Meinung nach dabei wichtig sein?
Das sind zwei Aspekte – die Seite der Mitarbeiter:innen mit Themen zu Selbstmanagement, Selbstorganisation und Methodenwissen. Also vor allem, welche Tools gibt es, um zu lernen und Wissen zu teilen? Und auf der anderen Seite die Unternehmer:innen, wo es darum geht Wissen zu aktivieren für Marketing und Vertrieb. Da liegen nämlich so einige Schätze herum, die keiner hebt. Wenn man sie richtig verpackt und vertreibt, dann hat man wichtige Bereiche wie Unternehmensimage und Employer Branding schon richtig gut abgedeckt. Und noch ein dritter Aspekt, der ziemlich unterschätzt wird: costumer intimacy. Wie kann ich eine Nähe und damit eine langfristige Verbindung zu meinem Kunden herstellen. Und das funktioniert meiner Meinung nach am besten, indem man Wissen teilt.
Hat die Covid-Pandemie hier auch nochmal nachgeholfen?
Ja, schon. Seither sehe ich bei vielen Unternehmer:innen einen ganz anderen Blick auf das Thema E-Learning und Home Office. Viel offener und positiver. Man sieht – so eine Krise bringt auch Hoffnung.
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